Das Oktoberfest, die „Wiesn“, ist ein Aushängeschild Münchens und Bayerns – ein gigantisches Volksfest, das Tradition, Lebensfreude und Geselligkeit miteinander vereint. Doch was macht das Fest dermaßen besonders? Es ist nicht nur ein Treffpunkt der Münchner Schickeria und der internationalen Prominenz, sondern ein Fest für alle – für den Mittelstand genauso wie für die sogenannte „demokratische Aristokratie“. Jeder kann auf der Wiesn sein bestes Dirndl oder die schönste Lederhose ausführen und ausgelassen feiern. Gerade der Mittelstand spielt dabei eine Rolle, die oft übersehen wird, aber nicht weniger wichtig ist.
Der Mittelstand: Das Herzstück der Wiesn
In Bayern gibt es ein Sprichwort: „Mia san mia“ – und dieser Stolz auf die eigene Herkunft, die eigenen Traditionen und das eigene Schaffen spiegelt sich besonders in der Rolle des Mittelstands wider. Die Wiesn wäre ohne den Mittelstand schlichtweg nicht möglich.
Denken wir nur an die vielen Brauereien, die das Bier für das Fest liefern. Ob Paulaner, Augustiner, Spaten oder Löwenbräu – diese Brauereien sind seit Generationen tief in der bayerischen Kultur verankert. Sie stehen für Qualität, Handwerk und bayerische Tradition. Auch die Festzelte, in denen das Bier ausgeschenkt wird, stammen von mittelständischen Unternehmern, die sich der Kunst der Gastfreundschaft verschrieben haben.
Nicht zu vergessen sind die unzähligen Schausteller, die mit ihren Fahrgeschäften, Schaubuden und Attraktionen die Wiesn zu dem Erlebnis machen, das Jung und Alt jedes Jahr aufs Neue begeistert. Vom Teufelsrad über die traditionelle Wilde Maus bis hin zum nostalgischen Kettenkarussell – hier zeigt sich der Erfindergeist und die Liebe zum Detail, die den Mittelstand auszeichnet.
Die „demokratische Aristokratie“: Tradition trifft Moderne
Der Begriff „demokratische Aristokratie“ mag zunächst widersprüchlich klingen, beschreibt aber treffend eine Schicht, die durch Wohlstand, Einfluss und Tradition geprägt ist, sich aber auch den demokratischen Werten verschrieben hat. Diese Gruppe findet man auf der Wiesn oft in den VIP-Boxen der Festzelte: lokale und internationale Prominenz, erfolgreiche Unternehmer, bekannte Politiker oder Nachfahren bayerischer Adelsfamilien. Auch sie feiern mit – wenn auch manchmal ein wenig abseits der breiten Masse.
Aber: Auch wenn diese „Aristokraten“ in den prominenten Bereichen sitzen, ist das Oktoberfest dennoch ein Fest für alle. Denn auf der Wiesn gilt: „Dahoam is dahoam“ – ob in der Box oder auf den Bierbänken, gefeiert wird miteinander. Und die demokratische Aristokratie hat dabei oft ihren festen Platz als Aushängeschild der bayerischen Tradition und Kultur. Sie trägt den weltweiten Ruhm der Wiesn mit und lockt internationale Aufmerksamkeit an, was die Bedeutung des Festes weiter steigert.
Ein Fest der Demokratie und Gleichheit
Eines der faszinierendsten Aspekte der Wiesn ist, dass sie trotz der Anwesenheit von Prominenten und VIPs im Herzen ein Fest der Demokratie ist. Jeder, ob einfacher Handwerker, Manager, Landwirt oder Lehrer, kann hier sein Maß Bier genießen und mit Fremden am Tisch anstoßen. Das Fest ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, die sich in den Bierzelten, auf den Fahrgeschäften und in den Schänken zusammenfinden.
Auf der Wiesn gilt das Prinzip: „G’fraid hamma uns alle“. Hier trifft der Mittelstand auf die Aristokratie, der Student auf den CEO, und alle feiern gemeinsam. Diese Offenheit und Inklusivität ist es, was das Oktoberfest so einzigartig macht. Es spielt keine Rolle, ob man mit der Limousine vorfährt oder mit der S-Bahn kommt – in der Tracht und mit einem Bier in der Hand sind alle gleich. Dies zeigt die demokratische Seite des Festes, die seit jeher Bestand hat und es zu einem Fest für jedermann macht.
Warum der Mittelstand unverzichtbar ist
Während die „demokratische Aristokratie“ das schillernde Aushängeschild des Oktoberfestes ist, sorgt der Mittelstand für den eigentlichen Betrieb des Festes. Ohne die vielen Handwerksbetriebe, die für den Aufbau der Zelte und die Organisation sorgen, oder die zahlreichen Gastronomen, die das kulinarische Herz des Festes bilden – von der Schweinshaxn bis hin zum klassischen Brezn, wäre die Wiesn kaum denkbar.
Der Mittelstand repräsentiert auch die Mehrheit der Besucher. Es sind die Menschen aus der Region, aus Bayern, Deutschland und der ganzen Welt, die mit ihren Familien, Freunden und Kollegen das Fest in vollen Zügen genießen. Vom ersten Schluck Bier bis zum letzten Ritt auf dem Kettenkarussell – sie sind es, die das Oktoberfest erst zum Leben erwecken.
Schmankerl für alle
Wenn man über die Wiesn spricht, darf man die kulinarischen Schmankerl nicht vergessen, die die Herzen aller Besucher höher schlagen lassen. „A guade Brotzeit“, Obazda und Radi, dazu eine Maß Bier – das ist bayerische Lebensart in Perfektion. Aber es gibt nicht nur Deftiges: Vom süßen Kaiserschmarrn bis zu den beliebten Lebkuchenherzen, die man seinen Lieben um den Hals hängt, findet auf der Wiesn jeder etwas für den Gaumen.
Fazit: Ein Fest für alle – vom demokratischen Mittelstand bis zur Aristokratie
Das Oktoberfest ist ein Fest der Vielfalt und der Gemeinsamkeit. Der demokratische Mittelstand und die „Aristokratie“ sind zwei Seiten einer Medaille: Beide tragen auf ihre Weise dazu bei, dass das Fest zu einem Erfolg wird. Während die Aristokratie den Glanz und die weltweite Aufmerksamkeit mitbringt, sorgt der Mittelstand für das Fundament, auf dem das Fest steht. Gemeinsam machen sie die Wiesn zu dem, was sie ist – ein Ort, an dem Tradition und Moderne, Volksfest und Glanz, Handwerk und Gastfreundschaft aufeinandertreffen.
Und so heißt es jedes Jahr wieder: „O-Zapft.is“ für alle, die mitfeiern wollen. Egal ob man zur Aristokratie gehört oder Teil des stolzen Mittelstands ist, auf der Wiesn gilt: „Jeder ist herzlich willkommen!“
In diesem Sinne: Kommt alle auf die Wiesn, genießt die Atmosphäre, die Schmankerl und das Bier – und feiert gemeinsam ein Fest, das Menschen aus allen Teilen der Welt zusammenbringt. „Prost, auf die Wiesn und auf das Leben!“